Die Erfahrungen des Jahres haben uns wieder geprägt. Aus ihnen sind Entscheidungen geboren worden, die unseren Lebensweg gefestigt haben oder ihn veränderten. Das SAMHAIN-Fest gibt uns Gelegenheit zu verfestigen was uns stärkt und zu verabschieden was uns schwächt. SAMHAIN wird mit einem großen Feuer zelebriert und gibt uns die Gelegenheit Wünsche laut zu deklarieren. Dieses Aussprechen unserer Wünsche ist eine Bekräftigung der formulierten Gedanken. Sie werden hörbar. Sie werden aufgenommen vom morphogenetischen Feld. Wir teilen unsere Wünsche Allem was Ist, mit.
SAMHAIN bietet sich an für diese Art von Zauberei!
SAMHAIN liegt auf der Achse von Beltane, dem Hexenfest im Frühjahr. In der Nacht von SAMHAIN lichten sich die Nebel zur „Anderswelt“ und wir sind den Wesen ohne sichtbaren Körper, dem Geistigen, näher als zu einer anderen Zeit des Jahres. Mit dieser Nähe zu allem Vergangenen und Nicht-Sichtbaren machten sich unsere Vorfahren die Kraft bewusst, die uns durch unsere Verbundenheit mit dem Geistigen zur Verfügung steht. Wir ehren mit diesem Fest das Nicht-Sichtbare in uns.
Gefeiert wird auch der Neubeginn in der Natur. Nach der Samenlegung in der Erde ist der Herbst und der Winter die Zeit der Samen-Ruhe. Ein wichtiger Prozess im Wachstumsverlauf, der den meisten Menschen heute nicht mehr bewusst ist.
„Aus der Ruhe kommt die Kraft“ ist ein Sprichwort, welches heute einen irreführenden Klang bekommen hat.
„In der Ruhe liegt die Kraft“ ist die Energieumkehrung der eigentlichen Botschaft. Zwei Grundgedanken zu dieser Aussage:
- Es wird eine Energie gelöst (aus dem Samenkorn), die nach außen strebt und gesehen werden will. In dieser Phase der Ruhe entscheidet sich schon das Ergebnis
- Es ist eine Einladung in die Ruhe zu gehen und in der Ruhe zu bleiben
Veränderung oder Stagnation? Erkennen von Wünschen oder Resultaten ? Wir haben die Wahl. Diese Kraft macht uns bewusst: Soll ich etwas verändern? Soll ich etwas verabschieden? Etwas Neues anfangen? Bestehendes dankbar annehmen?
Die Ahnen ehren heißt auch: Bewusstmachung der Tatsache das unsere Eltern und Großeltern einen großen Teil unserer Ansicht des Lebens prägten. Unser Weg aus der Abhängigkeit als Säugling wurde in den meisten Fällen von den Eltern und der Familie begleitet. Sie dienten uns als Vorbild. Manche Überzeugung gaben wir an sie zurück, weil wir unser Leben anders gestalten wollten – einige Ideen und Gedanken behielten wir aber auch als Erfahrung, die uns festigen und voran bringen konnten. SAMHAIN ist die Zeit diese Geschenke des Lebens zu erkennen und mit Dankbarkeit zu ehren.
So feierten unsere Vorfahren mit SAMHAIN ihr Neujahrsfest und ich schließe mich diesem Ansinnen gerne an. Es ist befreiend, sich jetzt von allem Alten aus dem Jahreszyklus zu lösen. Mit Hilfe des Sternzeichens Skorpion und der aktuellen Sternenkonstellation sollte uns das gut gelingen. Dieses „sich von alten Dingen trennen“ ist auch damit verbunden, das man seine Wohnung aufräumt und gemütlich herrichtet. Nun beginnt die Zeit, in der man sich öfter im Haus aufhält und ein gemütliches Heim genießt. Die Aktionen im Haus und Garten sollten bis zum 1. November abgeschlossen sein. Die Früchte und Gemüse im Garten gehören nach
dem 1. November den Geistern.
Wie die Natur, treffen wir unsere Vorbereitungen für das Winterhalbjahr. So bleiben wir im Fluss mit unserer Kraft. Jedem, der sich dieser Energie der Jahreszeit öffnen will, rate ich ein Feuer zu entzünden und etwas „Altes“ aus dem vergangenen Jahr zu verbrennen. Das kann ein Gegenstand sein oder ein Symbol.
Solch ein Symbol ist zum Beispiel ein Zettel, auf den geschrieben wurde, von wem oder was man sich lösen möchte.
Auf einem weiteren Zettel werden die Vorhaben in der Zukunft vermerkt. Dieser Wunschzettel wird ebenfalls durch das Feuer transformiert.
Der dritte Zettel enthält eine Segnung oder Danksagung die man auch laut aussprechen sollte. So werden die Geister zu unseren Helfern auf unserem Weg.
Die Winterzeit kann beginnen.
Herzlichst, Hildegard Weiss